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Einführung

Von in Eine Polemik: Horrorfilme im weiten Ozean

Einführung Bildnachweis: © Universum Film GmbH | Szene aus "Open Water"

In seiner Sozialanalyse "Differentielle Psycholgie und Persönlichkeitsstörung" schreibt der Autor Manfred Amelang über die Urängste des Menschen und die Vielfalt der psychologischen Angstforschung: »In einer groben Klassifizierung lässt sich die Vielfalt der psychologischen Bemühungen um den Phänomenbereich Angst in drei Gruppen unterteilen, die sich mehr oder weniger parallel entwickeln [...]« Die drei Gruppen werden von Amelang 1) in die psychodynamische Perspektive-, 2) in die allgemeinpsychologische- und 3) in die differentialpsychologische Perspektive gegliedert. Die erste Perspektive wird vom Psychologen Goldstein (1939) als ein Zustand völliger Desorientierung und Hilflosigkeit benannt. Die zweite Perspektive bezieht sich eher auf Angstreize, bzw Situationen, die Panik hervorrufen und Furchtreaktionen auslösen. Die letzte Perspektive wird als Angstneigung verstanden und beschreibt Personen, die öfter ängstlicher reagieren, als andere.

Was haben diese psychologischen Ansätze nun mit dem Kino zu tun? Sie werden in (jedem) Horrorgenre indirekt eingebunden. Ein tolles Beispiel dafür ist die Pseudo-mocumentary The Blair Witch Project von 1996 und (um auf den Ozean zurückzukommen) der Horrorthriller Open Water von 2003. Beide Werke weisen perfekte Beispiele für absolute Hilflosigkeit und Desorientierung, reele Panik und Furchtreaktionen, und eine Angstneigung durch mindestens einen Protagonisten auf, was die Spannung erheblich antreibt.

Es werden somit alle drei Perspektiven der Angst erfüllt; die Frage ist nun, ob dieses Konstrukt nicht auch in tatsächlich absolut genialen Horrorklassikern wie Nightmare - Mörderische Träume, Halloween - Die Nacht des Grauens oder Psycho erfüllt wird? Die Antwort lautet »Teilweise«, und das ist der Grund, warum der Horror auf dem Ozean so genial und vorallem individuell ist. Dort gibt es keine eventuelle Hilfeleistung, die Ordnung zwischen Täter und Opfer verläuft nach einem klassischen Aktion-Reaktion-Verhältnis, und das wichtigste: Es gibt kein Entkommen. Es herrscht der pure Horror.

Doch irgendwann verlor sich dieses Horrorelement bzw der Ozean verlor sein Grauen. Warum, ist plausibel erklärbar.

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