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"Captain Future" - Episoden 1-40 - Kritik + Serienspecial

Christoph

Von Christoph in "Captain Future" - Episoden 1-40 - Kritik + Serienspecial

"Captain Future" - Episoden 1-40 - Kritik + Serienspecial Bildnachweis: Universum Film

Einleitung

Mit der Blu-ray Veröffentlichung der 80er Jahre Kult-Serie Captain Future hat Universum Film wohl so manchem heimischen Sci-Fi-Fan ein unermesslich großes Geschenk bereitet. Die populäre Serie wurde zwar bereits 2003 auf DVD veröffentlicht, war aber innerhalb kürzester Zeit ausverkauft und somit nur noch zu astronomischen Preisen auf diversen Online-Tauschbörsen zu ergattern. Diesem modernen Raubrittertum hat Universum Film mit der tadellos aufbereiteten Neuveröffentlichung einen Riegel vorgeschoben. Die Grundlage dieser Kritik bilden die Blu-rays Vol. 1, Vol. 2, Vol. 3 und Vol. 4 mit allen 40 deutschsprachigen Episoden und dem Serienspecial Sternenstraße zum Ruhm (OmU), die seit 09. Dezember 2016 (Vol 1.), 27. Januar 2017 (Vol. 2), 24. März 2017 (Vol. 3) bzw. 19. Mai 2017 (Vol. 4) im Handel erhältlich sind.

Story

Captain Future und seine drei Begleiter Grag der Roboter, Otto der Androide und Simon Wright das fliegende Gehirn durchkämmen mit ihrem Raumschiff Comet die Galaxie, um dort für Recht und Ordnung zu sorgen. Gemeinsam mit wechselnden Weggefährten wie dem kleinen Jungen Ken Scott, der Geheimagentin Joan Landor oder dem Weltraum-Polizisten Ezella Garnie muss Captain Future (im Zuge der ersten 12 Episoden) den Herrscher von Megara besiegen, eine Reise in die Vergangenheit wagen, den Kampf um die Gravium-Minen überstehen und sich auf die Suche nach der Quelle der Materie machen. In weiterer Folge (im Zuge der Episoden 13-22) trifft er auf den Zauberer vom Mars, löst das Geheimnis der sieben Steine und sucht den schwarzen Planeten auf. Die Episoden 23-31 handeln von gekaperten Raumschiffen, intergalaktischen Schauspielern und Elektromenschen. Den Abschluss (Episoden 32-40; Sternenstraße zum Ruhm) bilden ein gefährliches Lebenselexier, der Planet Tarust und das Geheimnis um die Höhle des Lebens.Image title

Kritik

Der Ursprung der Serie Captain Future, die für viele Kinder der 80er Jahre wohl den ersten wirklichen Kontakt mit dem Sci-Fi-Genre dargestellt hat, geht bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Der US-Comicautor Mort Weisinger legte mit der Serie Mr. Future, Wizard of Science jenen Grundstein, auf dem Sci-Fi-Autor Edmond Hamilton Mitte der 40er Jahre die eigentlichen Captain Future Romane aufbauen konnte. Diese dienten schließlich dem japanischen Toei Animations-Studio als Basis für deren Zeichentrickserie, die 1978 in Japan veröffentlicht wurde und – nach dem enormen Erfolg von Star Wars – Ende der 80er Jahre auch international gewinnbringend vertrieben werden konnte.

Im deutschsprachigen Raum lässt sich der anhaltende Kultstatus von Captain Future wohl hauptsächlich auf die außerordentlich gute Synchronisationsarbeit durch Sprecher wie Hans-Jürgen Dittberner, Friedrich Beckhaus und Wolfgang Völz und den fabelhaft neukreierten Soundtrack von Christian Bruhn zurückführen. Dieser ließ in seiner Neuinterpretation nämlich den langweilig biederen Original-Score komplett beiseite und interpretierte die Serie mit seinem ebenso temporeichen wie atmosphärischen Sound gänzlich neu. Vor allem das Intro hat auch Anno 2017 nichts von seiner Kraft und Sogwirkung verloren und trägt maßgeblich dazu bei, dass sich jeder Zuseher sofort in den Bann der Serie gezogen fühlt.Image title

Leider weicht die deutschsprachige Version von Captain Future handlungstechnisch stark von der Originalveröffentlichung ab. Die ursprünglich 52 japanischen Episoden wurden im Zuge der ZDF-Ausstrahlung in den 80er Jahren auf 40 Folgen reduziert. Vier Originalepisoden, die jeweils eine zusammenhängende Story beinhalten, wurden folglich auf drei Folgen komprimiert – lediglich die Episode Das Geheimnis der sieben Steine blieb von dieser Politik verschont und ist auch bei uns als Vierteiler zu genießen. Das Serien-Special Sternenstraße zum Ruhm wurde im deutschsprachigen Raum bisher überhaupt noch nicht veröffentlicht, ist auf der Blu-ray Vol. 4 jedoch als OmU Fassung vertreten.

Diese Kürzungen fallen dem geneigten Fan, vor allem aus heutigem Blickwinkel betrachtet, durchaus stark ins Auge. Abhilfe schafft hier lediglich die Limited Collector’s Edition Blu-ray-Komplettbox, die zusätzlich zu den deutschsprachigen auch alle japanischen Episoden zu bieten hat – diese sind jedoch ausschließlich im O-Ton und somit ohne die gelungene deutsche Synchronisation und den genialen Soundtrack von Christian Bruhn enthalten.Image title

Für welche Version man sich auch entscheiden mag, die spannenden Abenteuer von „Captain Future versprühen trotz eines unleugbaren Hangs zur übermäßigen Heldenverehrung und eines absolut zweifelhaften Frauenbildes einen unglaublichen Charme. Die reduzierten Animationen wissen ebenso zu gefallen wie die äußerst trashigen Sci-Fi-Stories und die komplexen (pseudo-)wissenschaftlichen Erklärungsversuche. Nostalgie pur.

Technischer Part

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Die vorliegenden Rezensionsexemplare (Captain Future Vol. 1 + Vol. 2 + Vol. 3 + Vol. 4) beinhalten lediglich die Folgen 1-40 der Serie und das Serienspecial Sternenstraße zum Ruhm. Weitere Extras sind keine enthalten. Sowohl die Bild- als auch die Tonqualität wurden im Vergleich zur DVD-Version stark verbessert, was einen Kauf bereits mehr als rechtfertigt.

Für Fans der Serie empfiehlt sich eventuell der Griff zur Limited Collector’s Edition Blu-ray-Komplettbox (mit allen deutschen und allen japanischen Episoden) oder zur normalen Komplettbox, die die deutschsprachigen Episoden 1-40 + Special enthält.

Fazit

Captain Future ist eine wegweisende Sci-Fi-Serie, die trotz einiger Schwächen in Dramaturgie und Handlungsentwicklung auch heutzutage noch zu begeistern weiß. Charmante Animationen, ein wegweisender Soundtrack und eine gelungene Synchronisation machen die temporeiche Serie zu einem Vergnügen. Trotz der holprigen deutschen Schnittfassung ist „Captain Future“ somit eine Neubetrachtung wert. 7,5 von 10 explodierende Planeten

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