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"Call my Agent" - Staffel 1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Call my Agent" - Staffel 1 - Kritik

"Call my Agent" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Edel Germany GmbH

„Ich warte noch auf einen Anruf von meinem Agenten“: Nun, jeder Film-Fan und Zuschauer hat sich wohl bereits einmal die Frage gestellt, wie denn das Prozedere im Hintergrund von Castings, Filmrollen oder Star-Glamour denn eigentlich aussieht. Kein Wunder also, dass sich regelmäßig Serien dieser Prämisse annehmen und zumindest im Hintergrund einen kleinen Blick darauf gewähren (wie zum Beispiel Master of None). So treffend und realistisch wie in Call My Agent! war der Beruf des Star-Agenten aber noch nie zu sehen. Und da gibt es auch wenig roten Teppich, Champagner oder Glamour zu sehen. Viel mehr eher skurrile Eigenheiten und jede Menge harter Arbeit. Dies liegt wohl vornehmlich daran, dass Dominique Besnehard und Michel Feller mit der Serie ihr eigenen Erfahrungen bei der Künstleragentur Artmedia verarbeiten. Zusammen mit Regisseur Cédric Klapisch (Der Wein und der Wind) entstand so eine humorvolle, ironische und treffsichere Comedy-Serie, die in Frankreich schon längst in eine dritte Staffel übergeht. Seit dem 29.12.2017 ist Call My Agent! dank Edel Germany GmbH im Handel erhältlich. Wir haben einen Blick riskiert.

Story

Call My Agent! erzählt so gnadenlos wie humorvoll vom Alltag einer Schauspielagentur im Herzen von Paris. Für die Agenten Mathias (Thibault de Montalembert), Gabriel (Gregory Montel), Andrea (Camille Cottin) und Arlette (Liliane Rovère) ist jeder Tag wie ein Drahtseilakt. Denn sie kennen den Preis des Ruhmes - das Showbiz ist nicht nur Glanz und Glamour. Und so bemüht sich das Team um Verträge für renommierte Schauspieler wie Cécile de France, Nathalie Baye, Francois Berléand, Audrey Fleurot und andere französische Top-Talente, die sich in der Serie mit viel Ironie selbst spielen. Dabei gleicht die Agentur einer dysfunktionalen Familie, und viel Drama ist vorprogrammiert. Sie führen den Zuschauer hinter die Kulissen der aufregenden Welt der Stars. Dabei folgt eine kuriose Situation der nächsten, und die Agenten versuchen, Beruf und Privatleben unter einen Hut bringen. Denn: Künstlerische Integrität zahlt nicht die Rechnungen.

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Kritik

Das Besondere von Call My Agent!: Wo die Schauspieler sich in ihre Rollen als tüftelnde und hart arbeitende Agenten stürzen, spielen sich die Klienten zum großen Teil selbst (unter anderem Cécile de France, Isabelle Huppert, Line Renaud oder auch Françoise Fabian). Sprich reale französische Schauspieler, die hier merklich überdreht und selbstironisch ihrem Treiben nachgeht. Und dieses ist im Gesamtpaket dann bissig, sarkastisch und herrlich unterhaltsam. Dies liegt auch an der Symbiose von Agent und Klient. Denn die Provision winkt nur, wenn eben Aufträge reinkommen. Da wird dann auch etwas gelogen, betrogen und vor allem Honig ums Maul geschmiert. Eifersucht, Eitelkeit und Stolz ist dabei ebenso zu sehen, wie eine Branche die mehr Schein als Sein ist. Die Satire in Call My Agent! kommt auf jeden Fall nicht zu kurz, was auch dem Humor sehr entgegen kommt. Der Wahnsinn fängt aber hier gerade erst an: Der Blick auf die französische Filmwelt ist fantastisch gelungen, wobei natürlich auch alles gekonnt übertragen auf andere Produktionsstätten übertragen werden könnte.

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So treffen Diven ebenso aufeinander wie total verzogene Egomanen, die aber dann doch meist so professionell sind, dass sie zum arbeiten bereit sind. Hier winken aber nicht nur große Rollen, sondern auch manchmal peinliche Momente. Das Showbiz ist eben nichts für zart besaitete. Nach der ersten Staffel hat der Zuschauer so nicht nur jede Menge gelacht, sondern auch einen atemberaubenden anderen Blick auf die Glamourwelt bekommen. Das liegt auch daran, dass die Geschichten von Dominique Besnehard und Michel Feller immer einen Hauch von Wahrheit besitzen. Also Anekdoten, die so im großen Maße vermutlich genau so passiert sind. Gerade daher fühlt sich der gezeigte Wahnsinn niemals überzogen an, sondern immer nah am Boden verhaftet. Und auch die Darsteller – allen voran Camille Cottin - sorgen dafür, dass die Authentizität nicht zu kurz kommt. Und auch die Charaktere selbst bleiben vielschichtig und gehen nur selten in Klischees unter. Spätestens wenn dann noch die Assistenten dazu kommen, bleibt kein Auge trocken.

DVD

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Die DVD von Edel Germany GmbH (seit dem 29.12.2017 im Handel erhältlich) ist technisch insgesamt gut gelungen. Das Bild ist kräftig, kontrastreich und scharf – zumindest angesichts der technischen Möglichkeiten. Der Ton – vorliegend in Deutsch (Dolby Digital 2.0), Französisch (Dolby Digital 2.0) – ist unterdessen gut, aber zumeist fehlt doch etwas Kraft. Auch ist der O-Ton die deutlich bessere Wahl. Extras gibt es keine.

Fazit

Call My Agent! ist eine herrlich erfrischende wie gleichsam authentische Comedy-Serie die nicht nur bissig und humorvoll ist, sondern in der auch Satire nicht zu kurz kommt. Darsteller, Gaststars und Geschichten ergeben einen wahren Reigen aus unterhaltsamen Storys, die Lust auf mehr machen.

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