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Banshee - Staffel 4 - Kritik

Stu

Von Stu in Banshee - Staffel 4 - Kritik

Banshee - Staffel 4 - Kritik Bildnachweis: © Warner Home Video

Sag zum Abschied leise Servus? Keine Chance. Auch in der letzten Staffel der Actionserie gehören leise Töne nicht zum Repertoire. Alles so wie immer also? Nein. Der Abschied von Banshee fällt leider alles andere als zufriedenstellend aus. An die Qualität der ersten drei Seasons reicht die Nummer vier leider nicht heran.

Story

Nachdem eine mysteriöse Person aus der gemeinsamen Vergangenheit von Hood, Carrie  und Job Letzteren verschleppt hat, ist für sie eines klar: sie werden ihn suchen und - wenn er noch leben sollte - retten. Gleichzeitig hat Hood aber schwer zu tun, denn Kai Proctor nutzt seine nun stärkere Position aus um endgültig als unumstrittener Herrscher von allen Geschäften in Banshee das Schicksal der Stadt zu diktieren. Gut, dass Hood noch Freunde und Kollegen wie Sugar und Bunker hat, die ihm beistehen. Aber das wird immer schwieriger, insbesondere, da das FBI Agent Veronica Dawson auf das gesamte Department im Cali, vor allem aber natürlich auf Hood, angesetzt hat. Seine Operationen mit dem Team durchzuführen wird immer schwieriger, die Zeit und die Macht schwinden: Lucas Hood steht am Abgrund und mit ihm Banshee...© Warner Home Video

Kritik

Obwohl True Blood- und American Beauty-Schöpfer Alan Ball am Projekt beteiligt war – und dazu noch der renommierte Romanautor Jonathan Tropper -, war es für viele wohl eine große Überraschung, dass die Serie Banshee so ein großer Erfolg wurde. Platziert auf dem HBO-Schwesternsender Cinemax, der eigentlich mehr für Schnellschussware bekannt war, bzw.  ist, entwickelte sich die Serie zu einem durchaus rentablen Hit. Dennoch ist es nun vorbei. Nach vier Staffeln beenden die Macher den Kampf zwischen dem Mafiaboss und Ex-Amish Kay Proctor (Ulrich Thomsen, Adams Äpfel) und dem schlagfertigen Sheriff Lucas Hood (Antony Starr, Als das Meer verschwand). Wobei Hood eigentlich gar kein Gesetzeshüter ist.

Noch einmal zum besseren Verständnis:

Ein Meisterdieb wird nach 15 Jahren aus dem Knast entlassen.Er folgt der Spur seiner ehemaligen Geliebten und kommt so im Städtchen Banshee an. Dort wird er Zeuge wie der gerade frisch in der Stadt angekommene neue Sheriff Lucas Hood in der Bar des Ex-Boxers Sugar (Frankie Faison, Luke Cage) ermordet wird. Der Meisterdieb nimmt darauf hin die Identität des Sheriffs an und räumt im Städtchen erst einmal so richtig auf.

Das war nur der Beginn. Daraus entwickelte sich eine dramaturgisches Geflecht aus viel Gewalt, Sex, kuriosen Figuren und dem ein oder anderen Coup. Der finale Coup der dritten Staffel steht dann auch zunächst im Zentrum der finalen Season. Hoods Freund, der Superhacker Job (Hoon Lee, Premium Rush) wurde verschleppt, Hoods frühere Geliebte Carrie (, Vegas) muss mit einem tragischen Verlust fertig werden und Hood selbst hat sich komplett zurückgezogen. Doch ein grausamer Mord ruft ihn zurück auf den Plan.© Warner Home Video

Die Macher fackeln nicht lange. Bereits in der ersten Einstellung wird klar, das Kay Proctors Nichte Rebecca (Lili Simmons, Bone Tomahawk) brutal ermordet wurde. Da wir in Banshee sind, wurde sie nicht etwas stranguliert oder erschossen, nein, ihre wurde bei lebendigen Leibe das Herz rausgerissen. Klare Sache, dass Hood ihren Mörder finden und erledigen will und ebenso klar (zumindest wenn man die Serie kennt), dass er vor allem Proctor ins Visier nimmt.

Der Mord an Rebecca bildet die letzte Bühne für die Figuren der Show, die zusätzlich von einer Crack rauchenden FBI-Agentin (Eliza Dushku, Wrong Turn) verstärkt wird, die aber keinen wirklichen Eindruck hinterlässt. Doch es gibt natürlich noch weitere Supblots: Die Wiederbeschaffung von Job, Carries Engagement als einsame Rächerin, der Bruderzwist zwischen Deputy Bunker (Tom Pelphrey, Iron Fist) und seiner rechtsradikalen Familie sowie Proctors Versuch im Drogenhandel mit den ganz großen mitzuhalten. Dies alles vermischt sich recht unelegant zu einer breiigen Massen, die weder einen besonders guten Geschmack vorweist, noch wirklich sättigt.

Es ist wirklich bedauerlich, vor allem nach dem die ersten drei Staffeln so herrlich archaische B-Unterhaltung boten, aber die finale Season von Banshee ist eine Enttäuschung! Hier will nichts so richtig zusammenpassen, die einzelnen Handlungsstränge werden zu diffus aneinander geklatscht und das Herzstück der Serie, die Verwendung von überspitzter Gewalt, wird so lieblos abgehakt, dass es einem als Banshee-Fan das Herz zerreißt. Auch der Konflikt zwischen Hood und Procter wird eher schlecht als recht beendet und auch wenn hier nicht zu viel verraten werden soll, muss doch erwähnt werden, dass das große, letzte kämpferische Aufeinandertreffen der beiden so beeindruckend ausgefallen ist, wie Blut beim verkrusten zu zusehen.© Warner Home Video

Kein Vergleich zu den früheren Staffeln. Etwa wenn Hood gegen den Psychopathen Chayton zu Werke gind, oder er im Knast gegen einen zwei Meter großen Albino kämpfte. Solche Highlights gibt es in der vierten Season nicht mehr. Alles wirkt halbherzig, wie ein nüchternes Schulterzucken. Da steckt kein Esprit mehr drin, keine Freude mehr an Genre-gerechter Übertreibung.

Das macht diesen Abschied schon sehr bitter, aber vielleicht kam er ja gerade zu rechten Zeit. Hätten die Macher auch eine fünfte Staffel so verhunzt, Banshee wäre aus den Erinnerungen der Fans vielleicht verschwunden. So bleibt aber die Gewissheit, dass Dreiviertel der Serie ziemlich unkomplizierte und verdammt räudige Unterhaltung für Erwachsene war. Das letzte Drittel? Unwichtig. Braucht kein Mensch.

Die Blu-ray

© Warner Home Video

Die finale Staffel braucht sich, wie die Vorgänger auch, in Sachen Bild- und Tonqualität keine Vorwürfe machen. Schärfe und Kontrast sind super und bei den Actionszenen bekommt die heimische Soundanlage gut zu tun. Die Specials bestehen wieder aus kleinen Prequel-Kurzfilmen, Featurettes zu jeder einzelnen Episode, zwei Audiokommentaren und zwei, leider etwas knappen, Rückblicken der Macher und Darsteller auf die Serie. Alles in allem ein gutes Komplettpaket, was Warner Home Video ab dem 13. Oktober in den Handel bringt.

Fazit

Es ist zutiefst ärgerlich, aber der letzte Ausflug in diese kleine Stadt in Pennsylvania, in der so viel kurioses, gewalttätiges und einnehmendes passierte, ist leider misslungen. Die Stärken der Serie werden nur halbherzig bedient, die Handlungen sind einem großen Finale (was die Serie mehr als verdient hätte) unwürdig. Das was die Macher hier als große Klimax auffahren wirkt eher wie ein lapidar hingeschludertes Nebenprojekt. Sehr enttäuschend. Aber alleine die liebgewonnen Figuren noch einmal wiederzusehen sollte den Fans genug sein, um zumindest noch ein letztes Mal Banshee zu besuchen.


Anmerkung: Neben dem Trailer zur vierten Season haben wir euch auch eine Kampfszene der ersten Staffel eingefügt, damit ihr einmal sehen könnt, was euch in der Serie erwartet - falls ihr sie noch nicht kennt,.


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