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"Hardhome"

Aurea

Von Aurea in Aurea guckt Game of Thrones Staffel 5.8

"Hardhome" Bildnachweis: © HBO

Holy Guacamole! Hat jemand irgendwie die Episoden 8 und 9 vertauscht, oder was ist da diese Woche los? Nachdem ich in dieser Staffel, vor allem in den letzten beiden Folgen, mehrfach das Geschehen bemängelt habe, nietet "Hardhome" in dieser Woche alles um was nicht bei drei hinter der Holzpalisade steht. Hier folgt nun der Versuch eines Recaps, auch wenn ich echt gewillt bin einfach 100 Mal das Wort "awesome" zu schreiben, zwei Bilder einzufügen und das Ganze so stehen zu lassen. Wenn Folgen wie diese das sind, was herauskommt wenn man unnötige Nacktszenen, an den Haaren herbeigezogene, mies inszenierte (Beinahe-) Vergewaltigungen nicht einstreut und Dorne einfach komplett ignoriert, dann bitte, bei aller Liebe: gebt mir mehr davon! Vielleicht fällt die Freude aber auch nur besonders groß aus, weil die bisherige Staffel eher schwach war (wie auch in dieser News angesprochen). Aber egal, stürzen wir uns ins Recap wie ein Zombie von der Klippe. Denn diese Woche wurde klar: Winter is coming, und es wird verdammt unangenehm.


Doch schauen wir uns die restliche Folge an, bevor wir zum unantastbaren Highlight kommen. Nachdem Cersei in der letzten Woche innerhalb von zwei Minuten so tief fiel wie man nur fallen kann, scheint es diese Woche noch weiter bergab zu gehen. Qyburn ist keine wirkliche Hilfe, Tommen hat sich in sein Zimmer eingesperrt und Onkel Kevan nimmt endlich die Regierungsgeschäfte in die Hand. Und während Cersei weiterhin ihre Wärterin bedroht, muss sie doch am Ende kapitulieren, muss ein paar Tropfen Wasser vom Boden ablecken. Wie tief die Mächtigen doch gesunken sind. Wie schon bei Joffreys Ableben fehlt mir allerdings ein wenig der größere Eindruck. Cersei hat sich ihren Niedergang quasi selbst herbeigeführt, weil sie nicht in der Lage ist, auch nur zwei Schritte nach vorne zu denken. So bleibt zwar das befriedigende Gefühl von "selber Schuld", aber der große Knall, das Gefühl dass sich endlich mal "einer von den Guten" darum gekümmert hat die wahnsinnige Königinmutter ihrer Strafe zuzuführen, die fehlt. Denn eines ist klar: religiöse Fanatiker zählen in keiner Welt zu den Guten.


Arya macht in Braavos endlich Fortschritte. Sie übt sich darin, andere Gesicher anzunehmen, zumindest im übertragenen Sinn. Scheinbar agieren die Faceless Men aber nicht nur als gemeinnütziger Sterbehilfeverein, sondern eben auch als Auftragskiller. Deswegen landet ein zwielichter Versicherungsmensch (also, im weitesten Sinne des Wortes) auf Aryas Liste. Oh Ser Meryn Trant, der süße Tag an dem du in Braavos landen wirst, er wird kommen, und ich bin da um ihn zu feiern. Bis dahin verkauft Arya unter falschem Namen weiterhin Muscheln. Soll mir recht sein. 

 

In Winterfell hat sich ebenfalls einiges getan. Theon steckt zwar immernoch in seinem Reek-Modus fest, konnte aber von Sansa immerhin kurzzeitig aus dieser Lage rausgeholt werden. Er kann ihr berichten, dass er ihre beiden kleinen Brüder nicht ermordet hat, allerdings auch nun nicht weiß, wo die beiden sich aufhalten. Roose Bolton macht derweil deutlich, dass Winterfell einer Belagerung durch Stannis auf jeden Fall Stand halten kann. Doch Ramsay hat andere Pläne. Mit einer kleinen Gruppe möchte er einen Ausfall wagen, um sich persönlich um Stannis zu kümmern. Hoffen wir, dass er entweder vorhat seinen Vater zu verraten und als "Lohn" von Stannis exekutiert wird, oder Melisandre sich über neues Feuerholz in Menschenform freuen darf. Ernsthaft, der Typ muss verschwinden, auch wenn ich Iwan Rheon wirklich, wirklich gern mag. Jedenfalls läuft es, wenn man das Gesamtbild bewundert, gar nicht so extrem schlecht für die Stark-Kinder. Sicher, sie sind über die ganze Welt verteilt und nicht alle in wirklich zufriedenstellenden Positionen. Aber sie leben, sie haben überlebt. Damit sind sie vielen anderen Figuren um einiges voraus. 

 

Tja, und dann sind da noch Tyrion und Daenerys. Tyrion beweist erneut, wie schnell er eine Situation komplett unter seine Kontrolle bringen kann, mit großem Dank an seinen extrem scharfen Verstand. So können die beiden bei einem gepflegten Gläschen Wein über ihre Familien quatschen, ein paar Regierungspläne entwerfen, zukünftige, eventuelle Morde an zukünftigen, ungewollten Ehemännern planen...warte, was? Der selbsternannte größte Lannister-Killer seiner Zeit und die Mutter aller Drachen scheinen sich blendend zu verstehen. Nicht nur bringt Tyrion tatsächlich ganz exzellente Ratgeberqualitäten mit sich, er macht auch im Alleingang jede Szene, in der er sich aufhält, zu einem absoluten Highlight. 


Aber machen wir uns nichts vor, denn das tatsächliche Highlight dieser Episode war die komplette zweite Hälfte. Und oh mein Gott, was war bitte da los? Hardhome entpuppt sich als Auffanglager für die Wildlinge, die Jon Snow zunächst gar nicht wohlgesonnen sind. Doch nach ein paar eindrücklichen Worten von Tormund und einer flammenden Rede vom Lord Commander verändern sich die Fronten. Vor allem Karsi, die Anführerin eines Stammes, sieht die Logik hinter Jons Plan. Weitere Wildlinge schließen sich an, und alle begeben sich zu den Schiffen. Ich sitze brav vor dem Fernseher und freue mich, dass wenigstens ein paar Wildlinge sich richtig entschieden haben. Doch dann. Passiert. ES. Stille fällt ein. Die Hunde im Lager fangen an zu knurren, dann bellen sie. In der Ferne hört man ein dumpfes Geräusch. Der Boden bewegt sich, minimal. Dann bricht der Nebel über das Dorf herein, und kurz darauf folgt die eisige Hölle. Klar, in einer Staffel in der Zufälle so vorhersehbar sind wie die Tatsache, dass jeden Sonntag Abend ein Tatort über die Bildschirme flimmert, hätte dieser Angriff eigentlich niemanden überraschen sollen. Und trotzdem hatte ich im Hinterkopf, dass der große Knall erst in Staffel 9 kommt, so wie das eben in jeder bisherigen Staffel der Fall war. Aber was weiß ich schon? Scheinbar teile ich mir mein Wissen mit Jon Snow, und der weiß bekanntlich nicht allzu viel.


Und so beginnt ein wahres Schlachtfest. Wo vorher Neil Marshall für die "großen" Folgen verantwortlich war und sich um Blackwater und Castle Black in ihren jeweiligen Angriffsepisoden kümmern durfte, konzentriert sich Miguel Sapochnik auf einige wenige Figuren. Doch diese befinden sich auf einem Schlachtfeld, dessen Größe innerhalb der Serie seinesgleichen sucht. Der so entstehende Eindruck einer Kleinstgruppe, die gegen eine absolute Überzahl antreten muss, ist mitreissend und extrem packend gestaltet. All diese Zombies sind einfach nur irre, sie sind schnell und sie sind bösartig. Doch weil das nicht reicht, tauchen ein paar berittene White Walker auf. Unter ihnen auch der Nights King, der schon in der letzten Staffel für Furore sorgte. Doch wir kriegen nicht nur eine der epischeren Schlachtsequenzen zu sehen, es gibt auch noch etwas zu lernen. Valyrian Steel scheint neben Obsidianwaffen ein weiteres, sehr angebrachtes Mittel gegen White Walker zu sein. Doch all dies hilft nichts, wenn sich die niederen Wights bemüßigt fühlen, in einer Lawine von einem Berg auf das Dorf herunter zu regnen. Habe ich schon erwähnt, dass diese knapp 15 Minuten der absolute Wahnsinn sind? Am Ende retten sich einige Wenige zu den Schiffen, der Großteil der Wildlinge tritt allerdings in einen neuen Lebensabschnitt ein. Oder eben auch nicht. Jon kommt für's Erste mit dem Leben davon, doch der Schrecken, welcher im Buch nur nebenbei beschrieben wurde, wurde hier in all seiner Deutlichkeit ausgebreitet. 


"Hardhome" beweist dabei ein unerschütterliches Gespür für wirklich heftigen Horror. Nicht diese Sorte von Horror, die einen befällt während man in der nächstbesten Zombieapokalypse feststeckt und die ganze Welt um einen herum sowieso schon vor die Hunde gegangen ist. Nein, hier ist es der lähmende Horror, die Gewissheit dass dem Schicksal, welches hier in seiner ganzen Hässlichkeit gezeigt wurde, nicht entgangen werden kann. Winter is coming, seit fünf Staffeln wird mit diesen Worten gespielt. Immer wieder haben wir sie gehört, immer wieder schwang die Hoffnung mit, dass es nicht so dramatisch kommen wird. Nach dieser Folge ist klar: der Winter ist da, und er ist kalt, blauäugig, hässlich und in seiner Gesamtheit einfach nur extrem unerfreulich.



Wahllose Gedanken zum Schluss:

  • Der Tyrion der Woche: "Two terrible children of two terrible fathers.". Die beiden, zusammen, an einem Tisch wird eingehen in meine Top 3 Dialoge der Serie bisher. Ich schätze, ich sollte eine Liste erstellen...

  • "The dwarf lives until we find a cock merchant" hatte für zwei Folgen den ehrenhaften Titel des besten Zitates der ganzen Serie. Diese Ehre wird nun weitergegeben an "My ancestors would have hated it but they're dead, so fuck 'em.". 

  • Können wir in dieser Woche einen kurzen Moment inne halten und schätzen, was für eine Mordsarbeit Alfie Allen als Theon liefert? Danke.

  • Versicherungsvertreter sind auch in Braavos nicht die beliebtesten Zeitgenossen.

  • Für Qyburn scheinen die Umstände nicht relevant zu sein. Nonchalant ab in die Zelle, Update geben, wieder rausspazieren. Der Kerl lebt in seiner eigenen Welt. Die Arbeit geht weiter.

  • Geniale Spielereien: Der Riese (Wun Wun ist sein Name) sah innerhalb der Hütte groß aus. Aber verdammt, das war mal ein Riese der diese Bezeichnung auch verdient hat. Großartige Steigerung wenn er auf dem Schlachtfeld in seiner vollen Größe aufräumen geht. Hoffentlich passt er auf eines der Schiffe.

  • Die Unterschiede zwischen dem weitläufigen Thronsaal von Daenerys und den sehr nahen Aufnahmen der Gesicher sowohl von Tyrion als auch Daenerys haben einen schönen Kontrast erstellt. Jemand hat ein gutes Gespür für die Kamera.

  • Jetzt wo Jorah weggeschickt wurde und seine einzige Option wahrnimmt, hoffe ich dass er die ganze Stadt infiziert damit Dany und ihre Drachen endlich mal einen Grund bekommen, auf den anderen Kontinent zu wechseln.

  • Thenns: immernoch doof. 

  • Wir brauchen einen Namen für den Eiskönig. Eiskönig? Olaf der Schreckliche? Nights King mag sein bisher offizieller Titel sein, aber der ist vor allem eines: laaaaaangweilig.

  • Ok, wo sind die anderen Schwerter aus Valyrian Steel? Brienne hat eins. Wo ist das zweite, welches aus Ice geschmiedet wurde? Hat Joffrey das mit in sein Grab genommen? Hat Tommen irgendwo sehr, sehr, SEHR wertvolles Spielzeug liegen? Schwertgewordenes Drachenfeuer rockt ja scheinbar ziemlich.

  • Rattleshirt hätte vielleicht vorher mal überlegen sollen, wen er provoziert. Meine Oma hat immer gesagt: Kind, wenn du nichts Nettes zu sagen hast, dann sag lieber gar nicht. Auf manche Leute trifft dies durchaus zu.

  • Olly gefällt mir gar nicht. Er sah nicht wirklich aus als ob er sich Sorgen um Jon machen würde. Eher um die Leute, die Jon mitbringen will. 

  • Gruselige Wight-Kinder waren verdammt gruselig. Keine Folge, die ich abends anschauen wollen würde. 

  • Tyrion tut mir ja schon ein bisschen Leid. So schick wie diese ganze "break the wheel" Sache auch klingt: die Dame kann ihre Drachen nicht kontrollieren. 

  • Wird "Breaker of the Wheel" dann ein weiterer, offizieller Titel? First of her Name, The Unburnt, Queen of Mereen, Queen of the Andals and the First Men, Khaleesi of the Great Grass Sea, Breaker of Chains, Mother of Dragons, Breaker of the Wheel? My my my...

  • Der Titel für die letzte Episode wurde bekannt gegeben: Mother's Mercy. Lasst das spekulieren beginnen!

  • Der musikalische Gastauftritt dieser Staffel geht an Mastodon. Nachdem sie zum letzten Mixtape bereits den Song "White Walker" beisteuerten, waren einige Bandmitglieder in dieser Episode als Wildlinge in Hardhome zu sehen. Leider zählen sie jetzt zu den Untoten. Wer sich trösten möchte kann sich ihren Song anhören. Ich hätte jetzt bitte gern einen Cameo von Snoop Dogg.


Wie hat euch die Folge gefallen? Welche Band würdet ihr gerne mal in einem Cameo sehen? Und was erwartet ihr von den beiden finalen Folgen?

Das Recap erscheint, wie jede Woche, auch in meinem Blog.

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