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"Anne Holt (Modus) - Der Mörder in uns" - Staffel 2 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Anne Holt (Modus) - Der Mörder in uns" - Staffel 2 - Kritik

"Anne Holt (Modus) - Der Mörder in uns" - Staffel 2 - Kritik Bildnachweis: © Edel Germany GmbH

Wenn es um kreative, düstere und intelligente Krimi-Unterhaltung geht, dann ist das nordische Kino stets eine feste Größe für Fans, um immer wieder neue qualitativ hochwertige Produktionen zu entdecken. Gerade Serien wie Die Brücke - Transit in den Tod, Happy Valley - In einer kleinen Stadt, River, Trapped oder No Offence waren hier in den letzten Jahren regelrechte Perlen, die immer wieder zum Staunen einluden. Modus - Der Mörder in uns war hingegen ein eher zweischneidiges Schwert beim Release im Jahre 2015: Wo auf der einen Seite eine fabelhafte Inszenierung und starke Bilder auf den Zuschauer warteten, war der Rest oftmals etwas unausgegoren im Bereich der Charaktere sowie der Geschichte. Gerade Logikfehler und Ungereimtheiten sorgten immer wieder kleine Dämpfer. Und dennoch: Die Geschichte der norwegischen Kult-Autorin Anne Holt wusste zu begeistern, sodass die internationale Koproduktion (unter anderem Schweden, Deutschland, Norwegen, Dänemark und England) fortgesetzt wurde. Nun kehren die Ermittler Inger Johanne Vik (Melinda Kinnaman) und Ingvar Nyman (Henrik Norlén) zurück. Seit dem 12.10.2018 ist die zweite Staffel von Modus – Der Mörder in uns dank Edel Germany GmbH auf DVD im Handel erhältlich. Und dieses Mal werden die ganz großen Geschütze aufgefahren: Dieses Mal verschwindet nämlich die US-Präsidentin auf mysteriöse Weise.

Story

Stockholm steckt in den Vorbereitungen für den anstehenden Staatsbesuch von Amerikas erstem weiblichen Staatsoberhaupt, Präsidentin Helen Tyler (Kim Cattrall). Aber Vorfreude ist nur von kurzer Dauer, denn Helen Tyler verschwindet plötzlich spurlos und auf mysteriöse Weise. Die ganze Welt zeigt sich von der Bedrohung für eine der mächtigsten Personen erschüttert, und zwischen den USA und Schweden entbrennt ein Machtkampf. Polizeikommissar Roos leitet die Ermittlungen, und bald werden Inger Johanne (Melinda Kinnaman) und Ingvar (Henrik Norlén) in die Suche nach der Wahrheit einbezogen. Als Inger Johannes' ehemaliger Mentor vom FBI, Warren Shifford (Greg Wise), auftaucht, wird alles auf den Kopf gestellt. Denn seine unerwartete Ankunft zwingt Inger Johanne, sich schmerzhaften Geheimnissen aus ihrer Vergangenheit zu stellen ... Das FBI und die schwedische Polizei sehen sich einem Feind gegenüber, der mehr Macht besitzt, als sie sich je vorstellen könnten. Eine Macht - so stark, dass sie alles zerstören könnte.

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Kritik

In insgesamt 354 Minuten bietet die zweite Staffel von Modus wieder gut erzählte und durchdachte Krimi-Unterhaltung. Kein Wunder, denn mit den Autoren Mai Brostrøm und Peter Thorsboe ist jede Menge Expertise an Bord, damit die Figuren wieder einigen Raum zum Entfalten bekommen. Diese sind wiederrum auch deutlich besser ausgestaltet, als es noch in der ersten Staffel der Fall war – auch wenn selbige im Grund gar keine große Rolle spiel. Das größte Problem des neuen Falles ist wohl die Ausgangslage selbst: Die verschwundene Präsidentin Helen Tyler (Kim Cattrall). Denn obgleich dies nur der Beginn einer düsteren Suche in der Vergangenheit, Schuld, Sühne sowie politischen Verstrickungen ist, ist es doch etwas banal, dass eben die Präsidentin so einfach verschwinden kann. Mehr noch: Als Unterstützung für den Einsatz bekommen Johanne und Ingvar nur ein paar Agenten an die Seite gestellt, die sich zudem natürlich wenig beliebt machen und sogar noch eine düstere Episode von Johannes Vergangenheit im Gepäck hat. Und dennoch: Während die Inszenierung wieder über jeden Zweifel erhaben ist, sind es dann doch die Figuren und die Details, die die zweite Staffel retten. Es macht Spaß den vielen verschiedenen Elementen und Erzählungsebenen zu Folgen. Sei es der Fall selbst, die Regiering die sich bereits einen Sündenbock zurechtlegt oder eben das Privatleben der Ermittler, welches nicht zu kurz kommt.

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Somit gibt es auch in der zweiten Staffel wieder genug Raum für die berufliche wie private Entwicklung der Figuren. Gerade die Beziehung von Johanne und Ingvar stehen dabei im Vordergrund, wobei beide deutlich sympathischer erzählt werden. Dies zusammen mit den gesellschaftlichen wie politischen Ebenen, erschafft neben der technisch einwandfreien Inszenierung die wohl größte Sogwirkung von Modus. Herauskommt schließlich ein durchaus spannender wie durchdachter Thriller mit gut zusammenwirkenden Charakteren, der recht kurzweilig erzählt wird. Allerdings ist die Frage nach der Logik und den Motiven ein klares Problem: Besonders im Finale werden nicht alle Hintergründe gut durchdacht, sondern eher beiläufig zu Ende gebracht, sodass die Frage nach dem eigentlichen „Warum“ etwas unbefriedigt zurückbleibt. Die Mischung aus Liebe, Freundschaft, Hass und Schuld ist am Ende dann doch mehr Schein als Sein. Der Weg dorthin lohnt sich aber für Genre-Fans, besonders aufgrund des charmanten wie tollen Ermittlerduos.

Fazit

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Anne Holt (Modus) - Der Mörder in uns - Staffel 2 ist für Genre-Fans erneut gute wie kurzweilige Kost, die einen spannenden wie durchdachten Filmabend füllen kann. Allerdings ist die Prämisse doch zu groß, um nicht ohne Zweifel und Logikfragen zu bleiben. Während diese zumindest für gesellschaftliche wie politische Spannungen sorgen, können auch die Charaktere dieses Mal uneingeschränkt überzeugen. Etwas mehr erzählerische Kohärenz hätte aber nicht geschadet.

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