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Sind sie entkommen oder nicht? Kritik zu "Alcatraz: Der Wahrheit auf der Spur"

Aurea

Von Aurea in "Alcatraz: Der Wahrheit auf der Spur" - Dokumentation - Kritik

Sind sie entkommen oder nicht? Kritik zu "Alcatraz: Der Wahrheit auf der Spur" Bildnachweis: © Polyband

Story

1962 gelang den Brüdern John und Clarence Anglin sowie ihrem Mithäftling Frank Morris das, was zuvor unmöglich erschien: die Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis Alcatraz in der Bucht vor San Francisco. Über Monate gruben sie einen Tunnel und flohen durch das Heizungsrohrsystem und über die Dächer des berühmten Gefängnisses. Die Häftlinge verschwanden spurlos. Obwohl ihre Körper nie gefunden wurden, gingen die US-Behörden später vom Tod der Geflohenen aus. Nun, mehr als 50 Jahre später, liefert die neue HISTORY-Dokumentation „Alcatraz – Der Wahrheit auf der Spur“ erstmals Hinweise darauf, dass John und Clarence Anglin überlebt haben könnten.

Kritik

 Mit 82 Minuten Laufzeit wäre die mutmaßliche Flucht aus Alcatraz eigentlich eine kurze, knackige Angelegenheit. Doch hier funkt ausnahmsweise das Dokumentationsformat mal mächtig dazwischen. Es ist auf 82 Minuten relativ eindeutig ersichtlich, wo in der TV-Ausstrahlung die Werbepausen stattgefunden haben, denn danach findet jeweils eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse statt. Die Figuren werden kurz nochmal vorgestellt, und wer nicht gerade im Halbkoma zuschaut, der dürfte von dieser stetigen Wiederholung irgendwann mächtig genervt sein.

Hat man sich damit allerdings abgefunden, dann wird "Alcatraz: Der Wahrheit auf der Spur" durchaus spannend. Das Gefängnis vor San Francisco, welches heute nicht mehr aktiv genutzt wird und von Touristen besichtigt werden kann, brüstete sich stets damit, dass im Falle einer Flucht niemand lebendig von der Insel herunterkommen könnte. Zu heftig sind die Strömungen, welche die Insel umgeben, so dass selbst geübte Schwimmer keine Chance hätten, jemals ans Ufer zu gelangen.

Nachkommen der geflüchteten Häftlinge, deren Leichen niemals gefunden worden sind, wollen nun neue Beweise für die erfolgreiche Flucht ihrer Vorfahren  gefunden haben. Nach und nach werden diese Beweise untersucht, zusammengepuzzelt und überprüft. Der Fall wird stringent rekonstruiert und bietet so auch kompletten Neueinsteigern die Chance, alles nachzuvollziehen. Das ist streckenweise durchaus emotional, denn die Nachkommen haben gut 50 Jahren Stillschweigen über diesen Fall bewahrt. Ein bisschen weniger dramatische Musikeinspielungen hätten vermutlich trotzdem nicht geschadet. Am Ende gibt es dann tatsächlich eine Art Offenbarung, die zumindest begründete Zweifel an der letztendlich ja missglückten Flucht aufkommen lassen. Was bleibt ist eine spannende Geschichte, die Aufmerksamkeit verdient, letzten Endes aber natürlich nicht in knapp 80 Minuten aufgeklärt werden kann.

Fazit

Mit etwas weniger Füllermaterial und entsprechend strafferer Laufzeit hätte man dem Zuschauer hier sicherlich einen Gefallen getan. Dank Mythbusters und Konsorten weiß man heutzutage auch, dass eine Flucht durchaus im Bereich des machbaren gelegen hätte. Die Rekonstruktion des Falles macht dann aber doch Laune und dürfte vor allem rätselfreudige Zuschauer faszinieren, die mit dem Fall bisher nicht vertraut waren. Kenner dürfen sich die letzten sechs Minuten zu Gemüte führen, in denen ein neues Foto auftaucht, welches die Beweislage dann doch kräftig verschiebt.

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Technischer Part

Die DVD im Vertrieb von Polyband (seit dem 29. Juli 2016 im Handel erhältlich) bringt ein FSK-Logo freies Wendecover mit. Die Tonspuren liegen in sauber abgemischtem Dolby Digital 2.0 vor, auswählen kann man zwischen deutscher und englischer Fassung. Das Bild der 82 Minuten langen Dokumentation ist sauber, stellenweise ein wenig grobkörnig, dafür aber schön kontrastreich. Extras gibt es keine.

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